"Tabuthema des Analphabetismus durchbrechen und Lesekompetenz von klein auf fördern" - Kultusminister Bernd Sibler zum morgigen Weltalphabetisierungstag

20.09.2018 10:32

Eine Pressemitteilung Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus


MÜNCHEN. "Lesekompetenz ist die Eintrittskarte für die volle gesellschaftliche Teilhabe und ein unabhängiges, eigenverantwortliches Leben", betonte Kultusminister Bernd Sibler heute mit Blick auf den morgigen Weltalphabetisierungstag. "Auch in der Erwachsenenbildung arbeiten wir kontinuierlich daran, Menschen, die nicht lesen und schreiben können, mit unseren Angeboten zu erreichen. Dabei ist es von großer Bedeutung, dieses Tabuthema zu durchbrechen und Betroffene zu ermutigen, die Hilfestellungen auch anzunehmen", erklärte der Minister.

Die leo.-LEvel One Studie zeigte 2011, dass deutschlandweit rund ein Siebtel der Erwachsenenbevölkerung zu den funktionalen Analphabeten zählt und nur über Lese- und Schreibfähigkeiten auf niedrigem Niveau verfügt. Maßnahmen wie das Projekt "ALPHA+ besser lesen und schreiben" oder die Regionalkonferenz "Grundbildung und Alphabetisierung" im Frühjahr 2018 sollen dazu beitragen, Betroffene noch mehr zu unterstützen. Zentral sind zudem die Stärkung der Fach- und Koordinierungsstelle des Bayerischen Volkshochschulverbandes sowie die Vernetzung verschiedener Anlaufstellen wie bspw. der Jobcenter, Beratungsstellen oder Schulen.

Um funktionalem Analphabetismus bestmöglich vorzubeugen, ist für Kultusminister Sibler die Förderung der Lesekompetenz in den Schulen von außerordentlicher Bedeutung: "Die Leseförderung von klein auf ist mir ein ganz besonderes Anliegen. Mit der Initiative #lesen.bayern startet hierzu im Schuljahr 2018/2019 eine neue schulart- und fächerübergreifende Initiative."

Um Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunft und keinen oder nur geringen Deutschkenntnissen noch stärker beim Spracherwerb zu unterstützen, werden zum neuen Schuljahr die Übergangsklassen zu Deutschklassen weiterentwickelt. Hier erfolgt eine noch intensivere Deutschförderung. "Bei Kindern und Jugendlichen mit nichtdeutscher Herkunft spielt neben der Demokratieerziehung und Wertebildung die Vermittlung von Sprachkompetenz für die Integration in unsere Gesellschaft die entscheidende Rolle. Denn die deutsche Sprache ist der Schlüssel für eine gelingende Integration. Mit unseren Deutschklassen legen wir hierauf ein noch stärkeres Augenmerk", so der Minister.
 

 


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