„Mein Weg nach Deutschland – mein Weg ins deutsche Leben“

22.08.2018 07:00

Rita Gombos kommt aus Ungarn, lebt seit drei Jahren mit Mann und zwei Kindern in Deutschland und lernt Deutsch an der vhs SüdOst. Hier schreibt sie über ihren Weg nach Deutschland und ins deutsche Leben.


Viele ausländische Arbeitnehmer leben in Deutschland. Wenn man – wie in unserem Fall - einen Partner oder eine Familie hat, muss man sich vor dem Umzug die Frage stellen, ob die Lieben mitkommen oder ob es eine Fernbeziehung werden soll. Wir haben uns für ein Zusammenleben entschieden. Und so begleiteten wir meinen Mann, als er einen neuen Job in München bekam. Als Frau und Mutter ohne Deutschkenntnisse hatte ich es die ersten paar Monate schwer. Auch für unsere zwei Schulanfänger-Kinder war es nicht so einfach, aber Kinder lernen schnell, und für die Erwachsenen gibt es viele Möglichkeiten, Deutsch zu lernen. Meine Wahl fiel auf die vhs SüdOst. In den Kursen habe ich viele Leute aus der ganzen Welt kennengelernt und mehrere Freunde gefunden. Während meines Deutschkurses habe ich nicht nur viel über die Welt sondern auch über München und die Münchner gelernt. Hier ein Beispiel aus einer früheren Hausaufgabe: „München ist für das Oktoberfest international bekannt; die Stadt ist berühmt für das Glockenspiel am Marienplatz;

die Münchner sind mit der Arbeit von Oberbürgermeister Dieter Reiter zufrieden;

Bayern sind besonders stolz auf ihre Tracht; viele Besucher sind überrascht über die Windsurfer in der Isar (Eisbachwelle), die Münchner sind sehr begeistert von dem Sieg ihres Fußball-Clubs, FC-Bayern München, München ist nicht nur beliebt bei ausländischen Arbeitnehmern, sondern auch bei Touristen“. Inzwischen habe ich die Deutschprüfung Niveau B1 beim Goethe-Institute bestanden und bald schreibe ich die B2 Prüfung..

In Ungarn hatte ich Wirtschaft und Management studiert, meine Fachrichtung war das Umweltmanagement. Früher habe ich als Zoll-Administratorin und Umwelt Projektmanager-Assistentin gearbeitet. Hier in Deutschland arbeite ich vorerst zu Hause und mache völlig andere Dinge. Mein Mann ist ein Softwareentwickler und er hat auch eigene Projekte in denen ich als Grafikerin arbeite. Warum? Ich vertrete die Ansicht, dass man erst die Sprache des Landes beherrschen muss, in dem man lebt. Außerdem sind Kenntnisse auf Niveau B1 für meinen Beruf nicht genug. Ja, ich habe viele Bekannten, die in einfachen Positionen arbeiten, wo keine guten Sprachkenntnisse erforderlich sind. Aber einerseits passt diese Situation nicht zu jedem, anderseits kann man in diesen Arbeitsstellen seine Sprachkenntnisse nicht verbessern, weil insgesamt ein lückenhaftes Deutsch gesprochen wird. Glücklicherweise gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Es ist nie zu spät, einen neuen Beruf zu erlernen. Man kann auch aus einer Reihe von Weiterbildungsangeboten wählen. Mit etwas Glück kann man dafür einen Bildungsgutschein von der Arbeitsagentur bekommen.

Natürlich habe ich Pläne für die Zukunft: Als Mutter ist es praktisch, nach einer eigenenZeiteinteilung zu arbeiten, aber ich vermisse menschliche Beziehungen, deswegen suche ich nach der B2 Prüfung einen Teilzeitjob. Zusätzlich möchte ich gerne einen Webdesign- und Grafik-Kurs machen. Anschließend kann ich in Vollzeit arbeiten oder mich selbstständig machen. Wie lange wir in Deutschland bleiben? Ich weiß es noch nicht, wir leben hier gerne, lieben unsere Nachbarn und Ottobrunn ist eine schöne, ruhige Gemeinde.


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