Unsere Kursleiter stellen sich vor: Maximilian Richter

19.07.2019 08:49

Maximilian Richter im Gespräch mit Fachbereichsleiter Bat-Orgil Dash


Herr Maximilian Richter, ich freue mich, Sie als neuen Kursleiter bei der vhs SüdOst im Landkreis München begrüßen zu dürfen. Können Sie sich unseren Teilnehmern kurz vorstellen?

Geboren in München, aufgewachsen in Bad Tölz, verheiratet, zwei Töchter. Nach der Fachhochschulreife Fachstudien zum Handelsfachwirt und Direktmarketing-Fachwirt. Tätig im Einzelhandel sowie in Marketing und Werbung. Ab 2014 Ausbildung als Stadtführer für die Stadt München, parallel Ausbildungen als Kunst- und Stadtteilführer bei der VHS München. Führungen für die Stadt München, die VHS in München SüdOst, Pullach und Holzkirchen, für Rotary- und Lionsclubs, Firmen und Institutionen.

 

Dann Sie sind doch für die Volkshochschule keinesfalls ein neues Gesicht. Wie würden Sie Ihre bisherige Arbeit mit der vhs insgesamt beurteilen? Warum ist es Ihnen wichtig, sich in der Erwachsenenbildung zu engagieren?

Mit Volkshochschulen verbinden mich nur gute Erfahrungen – vor sehr langer Zeit als „Schüler“, heute als Kursleiter. Bei allen Themen berücksichtigen die VHS stets das Kernanliegen der vorgeschlagenen Themen der Kursleiter/innen. Besonders positiv werte ich die viele Zeit, die sich die VHS zusammen mit den Kursleitern beim Vorbereiten von Themen nehmen. Darüber hinaus gefällt mir die Flexibilität in der Terminkoordination.

Eine gute, dynamische Gesellschaft kann nur mit dem persönlichen Engagement jeder und jedes Einzelnen für die Allgemeinheit funktionieren. Dieses Engagement sollte auf die persönlichen Neigungen der sich Engagierenden zugeschnitten sein. Bei mir ist dies die Weitergabe von stadtgeschichtlichem Wissen. Zu den besten Investitionen in ein Gemeinwesen gehören eine umfassende Bildung und deren Vermittlung. Inzwischen können wir beobachten, dass Informationen – und diese nicht nur bei den jungen Zielgruppen -immer unkritischer und unreflektierter aus den sog. „neuen Medien“ gewonnen werden. Bildungskanon und Bildungsgefälle verändern sich rasant. Gerade dies macht das Engagement in der Erwachsenenbildung besonders dringlich.

(Darüber hinaus engagiere ich mich seit über dreißig Jahren in einem Rotary-Club, also einem sozialen Netzwerk.)

 

Sie bieten in diesem Sommer zwei interessante Stadtführungen zu den Themen „Wo das Münchner Bier erfunden wurde“ und „Dampfloks, Bierkeller und ein Ledigenheim“ an. Was macht diese Führungen besonders attraktiv?  

Bei der ersten Tour liegt der Charme der Führung natürlich im Thema selbst. Sie werden auf dieser unterhaltsamen Tour viel Wissenswertes, nicht nur zum Thema „Bier“, sondern auch zu Münchens Stadtgeschichte erfahren. Und Sie werden natürlich in Zukunft das Handwerksprodukt „Bier“ mit noch mehr Genuss und Wertschätzung konsumieren.

Die Schwanthaler- und die Theresienhöhe zeigen besonders eindrucksvoll, wie sich ein Stadtviertel in einem Jahrhundert von einer Arbeitervorstadt mit giftigen Industriefabriken zu einem gepflegten Wohnviertel verwandelt hat. Trotzdem sehen wir noch wunderbare Architekturzeugen aus der Jahrhundertwende, welche uns den Wandel deutlich machen. Und wir werden Bausünden an Stellen ansprechen, wo sich noch Anfang der 1970er Jahre besonders schöne Biergärten des Quartiers befanden.

 

Im Herbst- und Wintersemester 2019/20 haben Sie auch mehrere Stadt- und Museumsführungen in Ihrem Angebot. Was können die Teilnehmer von Ihren Führungen erwarten?

Viel Neues erfahren – schon einmal Gehörtes und Gekanntes auffrischen – Zusammenhänge erkennen - jede Menge praktischer Tipps – also: die Stadt München wird Ihnen noch näher rücken.

 

Bei einer Stadtführung blickt man doch auch ein bisschen hinter die Kulissen, erfährt von den Geschichten zu Häusern, Denkmälern usw. Was erfährt man dabei über das Zusammenleben, Zusammenhalten der Menschen? Diese Frage stelle ich Ihnen im Zusammenhang mit den diesjährigen Feierlichkeiten zu 100-Jahre-Volkshochschule unter genau diesem Motto „Zusammenhalten - Zusammenleben“.

Gerade die ehemaligen „Arbeiterviertel“ Schwanthalerhöhe und Giesing sind im Augenblick die aktuellsten Beispiele der städtischen Gentrifizierung. Der Verlauf und die Auswirkungen dieser tiefgreifenden Veränderungen für die Bewohnerinnen und Bewohner der angestammten Stadtquartiere werden konsequent angesprochen. Dazu zählen historische soziale Stiftungen, die auch heute noch Ihren Zweck erfüllen, wie z. B. das Ledigenheim. Aktuelle bürgerschaftliche Initiativen - erfolgreiche und erfolglose - für ein gelingendes Miteinander werden ebenso auf den Touren thematisiert. Und natürlich wird auch über städtische Maßnahmen zur Sicherung des sozialen Friedens wie die SOBON, die Erhaltungssatzungsgebiete und die angedachte SEM gesprochen.

 

Herr Richter, ich wünsche uns eine gute Zusammenarbeit und danke Ihnen für dieses Interview.


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